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العنوان
Didaktisches Potenzial literarischer Texte zur Förderung der Diskursfähigkeit ägyptischer DaF-Lernender anhand des Themas Geflüchtete in Deutschland in Jenny Erpenbecks Roman „Gehen, Ging, Gegangen“ (2015) \
المؤلف
Elnemr, Amany Saber Abuzaid Eid.
هيئة الاعداد
باحث / أماني صابر أبوزيد عيد النمر
مشرف / صلاح سعد الدين هلال
مشرف / نينا زيمون
مشرف / عبير عمر مرزوق
تاريخ النشر
2023.
عدد الصفحات
104 p. :
اللغة
الإنجليزية
الدرجة
ماجستير
التخصص
اللسانيات واللغة
تاريخ الإجازة
1/1/2023
مكان الإجازة
جامعة عين شمس - كلية التربية - مركز التميز لدراسات وبحوث اللغات الألمانية والعربية لغير الناطقين بهما
الفهرس
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Abstract

0.1 Forschungsgegenstand und Relevanz des Themas
In vielen ägyptischen Schulen, Universitäten und privaten Instituten ist Literatur ein Bestandteil der Curricula im Rahmen des DaF-Unterrichts. Allerdings sind nur wenige literarische Texte in den meisten DaF-Lehrwerken zu finden, da sie als nicht aktuell oder nicht authentisch genug angesehen werden (vgl. Ehlers 2010: 1530). Dadurch entsteht m. E. eine gewisse Lücke, da der Einsatz von Literatur im DaF-Unterricht verschiedenen wichtigen Zielen dienen kann, darunter die Förderung der Diskursfähigkeit der DaF-Lernenden. Literatur kann eine bedeutende Rolle dabei spielen, die DaF-Lernenden dazu zu befähigen, Diskurse zu verstehen und ganz bewusst an Diskursen teilzunehmen. Dabei geht es nicht nur um den Kulturtransfer, sondern auch um die interkulturelle Kommunikation und Auseinandersetzung mit der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Durch Literatur können die Lernenden Themen, Lebenssituationen und Welteinstellungen kennenlernen und anhand der Handlung im literarischen Text quasi miterleben und reflektieren. Dies kann ihnen helfen, ein Kulturbewusstsein zu entwickeln, auch für die eigene Kultur. Der Einsatz von Literatur im Unterricht ermöglicht es den Lernenden demnach, kulturelle und kommunikative Kompetenzen zu entwickeln (vgl. KMK 2012: 11).
Ein wesentliches Ziel des literaturorientierten DaF-Unterrichts kann die Förderung der Diskursfähigkeit sein, d.h. durch die kritische Auseinandersetzung mit Themen, Texten und Medien die Befähigung zur mündlichen und schriftlichen Teilnahme an den aktuellen deutschsprachigen Diskursen. Diskursfähige Sprachlerner sollen in der Lage sein, komplexe Sachverhalte mündlich und schriftlich zu erläutern, Hintergründe zu erkennen und unterschiedliche Meinungen zu reflektieren (vgl. KMK 2012: 11).
Aus diesem Grund widmet sich die vorliegende Arbeit dem Einsatz literarischer Texte im DaF-Unterricht als Zusatzmaterial zu den Lehrwerken zur Förderung der Diskursfähigkeit der DaF-Lernenden. Das Thema ”Geflüchtete in Deutschland” wurde als Forschungsgegenstand gewählt, da es von anhaltender Relevanz ist und im Mittelpunkt deutscher wie auch internationaler Diskurse steht. Der Roman ”Gehen, Ging, Gegangen” von Jenny Erpenbeck bietet eine vielschichtige Behandlung des Themas und stellt damit einen wichtigen Beitrag zum deutschen Diskurs über Flüchtlinge und Migranten in Deutschland dar. Um die verschiedenen Positionen im aktuellen deutschen Diskurs über Flüchtlinge zu reflektieren, wurden für diese Arbeit einige Auszüge aus dem Roman untersucht.
Die Entscheidung für das Thema dieser Arbeit basiert ebenfalls auf persönlichem Interesse. Während des Studiums hat besonders der Besuch des Seminars ”Literaturdidaktik” am EZ-DAAF mein Interesse am Thema ”Förderung der Diskursfähigkeit durch Literatur im Germanistikstudium” vertieft. Dabei fiel mir auf, dass die fremdsprachliche Diskursfähigkeit als komplexe Kompetenzaufgabe im literaturorientierten DaF-Unterricht in Ägypten bisher nicht ausreichend erforscht wurde bzw. gewisse Forschungslücken bestehen. Diese Forschungslücken gilt es zu schließen. Da ich davon überzeugt bin, dass gerade Literatur einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Diskursfähigkeit leisten kann, konzentriert sich meine Forschung auf die Frage, wie der Erwerb dieser Fähigkeit durch den Einsatz von literarischen Texten im DaF-Unterricht optimiert werden kann, um einen fundierten Beitrag zu diesem Forschungsbereich zu liefern.



0.2 Forschungsstand
Die Forschung in diesem Jahrhundert beschäftigt sich ausgiebig mit Diskursfähigkeit in einer Fremdsprache als komplexe Kompetenzaufgabe im Deutschen für DaF- und DaZ-Lernende sowie der Rolle von Literatur im Fremdsprachenunterricht. Zahlreiche renommierte WissenschaftlerInnen befassten sich mit diesem Themenbereich:
 Esselborn (2010) bietet in seinem Werk eine fundierte Analyse der verschiedenen didaktischen Ansätze zur deutschen Literaturdidaktik und diskutiert ihre Vor- und Nachteile, was Lehrenden und Studierenden eine wertvolle Orientierungshilfe bietet.
 Hallet (2013) erforscht in seinem Werk ”Literatur und kulturwissenschaftliche Hochschuldidaktik. Konzepte, Methoden, Lehrbeispiele” die bildungstheoretischen Begründungen für Literatur und kulturwissenschaftliche Hochschuldidaktik. Er präsentiert konkrete Vorschläge und Beispiele für didaktische und methodische Ansätze im literatur- und kulturwissenschaftlich orientierten Unterricht an Hochschulen.
 Altmayer (2016) betont in seinem Werk ”Mitreden. Diskursive Landeskunde: - Deutsch als Fremd- und Zweitsprache”, dass Teilhabe an Diskursen nicht nur rezeptive, sondern vor allem auch produktive Diskursfähigkeit erfordert, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
 Fornoff (2017) bietet in seinem Aufsatz über Diskursfähigkeit und/oder Wertevermittlung in ”DaZu und DaFür – Neue Perspektiven für das Fach Deutsch als Zweit- und Fremdsprache zwischen Flüchtlingsintegration und weltweiten Bedarf” wichtige Einblicke in diese Debatte.
 Rösch (2017) präsentiert in ”Deutschunterricht in der Migrationsgesellschaft (eine Einführung)” zahlreiche literarische Beispiele, wobei die didaktischen Ansätze hauptsächlich an Beispielen für Sekundarstufen ausgeführt werden.
 Rösch (2018) beschäftigt sich in ”Alles wird gut!? – Flucht als Thema in aktuellen Bilderbüchern für den Elementar- und Primarbereich” auch anhand literarischer Aspekte mit dem Sachverhalt, die für die geplanten didaktischen Überlegungen zum Roman ”Gehen, Ging, Gegangen” von Bedeutung sein könnten.
0.3 Fragestellungen
Vorangehend wurde auf eine Forschungslücke bezüglich des didaktischen Potenzials von literarischen Texten zur Förderung der Diskursfähigkeit im ägyptischen DaF-Unterricht hingedeutet. Deswegen geht die vorliegende Studie den Fragen nach:
• Inwieweit sind literarische Texte allgemein im DaF-Unterricht dafür geeignet, die Diskursfähigkeit der ägyptischen DaF-Lernenden zu fördern?
• Wie lässt sich speziell der Roman von Erpenbeck im DaF-Unterricht einsetzen, um die deutschsprachige Diskursfähigkeit der ägyptischen DaF-Lernenden zu fördern?
Durch die Beantwortung dieser Fragen soll ein Beitrag zur Schließung der genannten Lücke bezüglich des didaktischen Potenzials von literarischen Texten im ägyptischen DaF-Unterricht geleistet werden. Die Ergebnisse der Studie können zur Entwicklung neuer didaktischer Ansätze und Methoden beitragen, um die Diskursfähigkeit der DaF-Lernenden gezielt zu fördern und den Einsatz von literarischen Texten im DaF-Unterricht zu optimieren. Ziel ist es, die Lernenden besser auf die Teilnahme an deutschsprachigen Diskursen vorzubereiten.
0.4 Aufbau der Arbeit und methodisches Vorgehen
Im ersten Teil meiner Forschung wird zunächst allgemein theoretisch auf den Einsatz der Literatur im DaF-Unterricht eingegangen. Anschließend wird die Diskursfähigkeit als Ziel des DaF-Unterrichts betrachtet. Im Anschluss wird spezifisch die Bedeutung der Fluchtliteratur für die Fragestellung der Arbeit hervorgehoben. Im zweiten Teil wird eine Untersuchung des literarischen Textes am Beispiel ausgewählter Auszüge aus dem Roman „Gehen, Ging, Gegangen“ von Jenny Erpenbeck im Hinblick auf ihre Eignung für die Förderung der Diskursfähigkeit aus textimmanenter Sicht durchgeführt, wobei die Auszüge anhand der Grounded Theory kodiert und weiterbearbeitet werden. Hier wird eine empirische qualitative Analyse anhand der Grounded Theory vorgenommen. Die gestellten Fragen sollen methodisch in den drei folgenden Phasen beantwortet werden: